Quiet Quitting

Es ist ein gefürchtetes Phänomen dieser Tage. Mitarbeitende, die still und heimlich und ohne großes Aufsehen sich langsam aus ihrem Job, ihren Aufgaben und ihren Verantwortlichkeiten rausziehen. Manche Führungskräfte merken nichts davon bzw. erst, wenn die Kündigung dann auf dem Tisch liegt. Doch welche Anzeichen gibt es für Quiet Quitting und was kann man als Führungskraft dagegen tun?

3 Anzeichen für Quiet Quitting

1. Geringere Interaktion mit dem Team

Mitarbeitende, die sich langsam aus allen Teamaktivitäten rausziehen, auf gemeinsames Mittagessen oder Kaffeepausen verzichten, könnten wohlmöglich kein großes Interesse mehr an der Bindung zum und mit dem Team haben. Führungskräfte sollten bemerken, wenn die Interaktion eines Teammitglieds mit dem gesamten Team nachlässt und ggfs. proaktiv nachfragen, ob etwas nicht in Ordnung ist.

2. Keine aktive Teilnahme an Meetings

Mitarbeitende, die sich nicht mehr aktiv an Meetings beteiligen, keine Fragen stellen, Lösungen präsentieren oder Ideen einbringen, haben evtl. schon innerlich für sich gekündigt, da sie kein Interesse mehr haben, an Themen oder Aufgaben mitzuarbeiten. Als Führungskraft kannst du darauf achten, wer aus deinem Team sich besonders häufig an Meetings beteiligt oder auch außerhalb von Meetings neue Ideen einbringt. 

3. Kein Engagement, neue Projekte oder Aufgaben zu beginnen

Wenn sich Mitarbeitende nicht mehr engagiert um neue Projekte oder Aufgaben kümmern und nur noch „Dienst nach Vorschrift“ machen, könnte dies ein Hinweis für Quiet Quitting sein. Die Mitarbeitenden haben dann kein Interesse mehr daran, Neues zu lernen oder sich weiterzuentwickeln. 

3 Tipps für Führungskräfte, um Quiet Quitting zu verhindern

1. Regelmäßiges Feedback und Kommunikation

Schaffe als Führungskraft Möglichkeiten für Kommunikation und Feedback. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sorgt dafür, dass Mitarbeitende frühzeitig ihre Unzufriedenheit kommunizieren. Sowohl Feedback geben als auch aktiv regelmäßig Feedback einzufordern, hilft bei einer aktiven Kommunikation und kann dazu führen, innerliche Kündigungen frühzeitig zu erkennen und ggfs. zu verhindern. 

2. Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten

Weiterbildungsmöglichkeiten und Karriereperspektiven helfen dabei, die Motivation und das Engagement der Mitarbeitenden zu steigern. Mitarbeitende, die das Gefühl haben, dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird und die Möglichkeit haben, sich innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln, sind weniger schnell geneigt, das Unternehmen zu verlassen. 

3. Purpose und Impact 

Menschen wollen selbstwirksam sein, auch im Job. Wenn du es schaffst, ein Umfeld zu kreieren, in dem Mitarbeitende wissen, welchen Impact sie auf das Team- oder auf die Unternehmensziele haben, sind sie intrinsisch motiviert und können selbstwirksam arbeiten. Ein klarer Purpose und eine gemeinsame Vision sorgen für eine langfristige Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit.

Der Annahme, dass Mitarbeitende im Homeoffice häufiger von Quiet Quitting betroffen sind, würde ich widersprechen. Quiet Quitting kommt genauso häufig bei Mitarbeitenden vor, die ausschließlich im Büro arbeiten. Fehlendes Feedback, eine fehlende Vision oder eine fehlende klare Rollenbeschreibung können auch bei Mitarbeitenden im Büro dazu führen, dass sie sich innerlich bereits vom Arbeitgeber verabschiedet haben.